Man darf zunächst den Mut und die Tapferkeit unterscheiden. Letzes meint mehr die Weise des Verhaltens in einer konkreten Situation, Mut ist die allgemeine Gesinnung, jene Art, wie einer überhaupt dem Leben begegnet. Es gibt den Mut als natürliche Anlage. Ein so gearteter Mensch hat kein sehr empfindliches Gefühl. Seine Fantasie ist nicht sehr lebendig, …
Bildung vs. Ausbildung
Bildungspolitik heute zielt in ihrem Geprägtsein durch instrumentelle Vernunft immer noch auf Ausbildung und nicht auf Bildung. Damit der Mensch möglichst früh Hand anlegen kann, nützlich wird, um Gewinne zu erwirtschaften und gar nicht erst reift, sich entscheiden zu können. Gebildete Menschen brauchen sich nicht nützlich machen, sondern nützen durch den Gehalt ihrer Persönlichkeit dem …
Der Eckstein
Den Pharisäern sagt der Herr dieses Wort: „Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen“ (Mt 21:44 REÜ). Zwei Bewegungen werden hier dargestellt. Zum einen: man fällt auf den Stein, zerschellt. Petrus ergänzt (1Petr 2:8a-b): „zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an …
Die verdrängte Ritterlichkeit des Mannes
Der Mann im ständigen Kampf, selbst das Spiel kann ihn von der Hauptsache abbringen: das Menschsein. Im Spiel kann es jedoch bewahrt bleiben. Der richtige Spieler will über den Gegner siegen, aber zugleich fühlt er sich in Gemeinschaft mit ihm. Dem ritterlichen Mann geht es um Kraft, Schönheit und Ehre. Es ist der freie, ritterliche …
Vom heutigen Okkultismus der Postaufklärung
Wenn man die gesellschaftlichen und geistigen Strömungen am Anfang des 21. Jahrhunderts verstehen will, ist ein Blick auf ihre Wurzeln bereits in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts notwendig. Die Bemühungen der Aufklärung um Rationalität und Vernunft ließ die Angst der Menschen vor Höllenstrafen und der Hölle allmählich dahinschwinden. Doch der Teufel als Prinzip des …
Der unterschiedliche Gottesbegriff in Buddhismus und Christentum
Das Christentum lehrt und kennt einen Gott, der sich historisch in die Welt offenbart hat. Jesus Christus ist keine Offenbarungsgestalt wie Buddha, sondern Gott selbst. Jesus Christus ist ein Mensch, der Gott ist, und nicht einer, der Gott oder das Göttliche in besonderer Weise erfahren hat, wie Buddha. Buddha verweist von sich weg. Es kommt …
Weiterlesen "Der unterschiedliche Gottesbegriff in Buddhismus und Christentum"
Sehnsucht – das Sehnen im Suchen des Menschen
Für den Gott nicht mehr Ursprung, Anspruch und Ziel sein darf, der läuft Gefahr das Gefühl für sich selbst zu verlieren. Aus der Vertrautheit mit sich selbst tritt man in einen Zustand der Entfremdung. Das Gefühl des Einssein mit Allem geht verloren, weil sich jeder Ursprung, Anspruch und jedes Ziel im Selbst einschließt. Doch die …
Wie der Mensch er selbst wird
Selbstsucht und Selbstlosigkeit sind seltsame Wörter und Geschehen. Wie kann man das suchen, was man doch ist und von dem loskommen wollen, das doch alles in sich trägt, was man ist und tut? Was ist denn das Selbst des Menschen eigentlich? Es ist zunächst jenes Stück Wirklichkeit, das besagt, dass er ist, Er, der Mensch. …
Warum der Zeitgeist eine Aufklärung braucht
Die Zeit von 1770 bis 1830 wird oft als Epoche der Selbstfindung des deutschen Geistes in Abgrenzung von der westlichen Aufklärung zusammengefasst. Der „deutsche Geist“ hat dabei besonders durch Herder dazu beigetragen, dass die Aufklärungskritik und die Gegenaufklärung sowohl unterschieden als auch gegenseitig befruchtend auftreten konnten. Er kann als Vorbild gewählt werden, wenn es darum …
Ordnung ist eine Tugend!
Der Inhalt des Wortes Tugend hat sich im Laufe der Geschichte bedeutend verwandelt. In der antiken Welt als das Mittel zur sittlichen Reife des Menschen definiert, verstand man im Mittelalter darunter den ritterlichen Menschen. Allmählich wurde die Tugend nun brav und nützlich, bis sie den sonderbaren Klang bekam, bei dem sich im modernen Menschen innerlich …