Zu knien hat heute einen schlechten Ruf. Wird es doch gerne mit Unterwürfigkeit, Frömmelei oder gar als Handlung gegen Selbstbestimmung und Menschenwürde gleichgesetzt. Manche fühlen sich zu stolz, um knien zu können. Vor Menschen muss niemand knien, aber tatsächlich ist das knien vor Gott eine der menschlichsten Handlungen, weil es des Menschen ganze Würde ausdrückt. …
Gedanken zur Erbsünde
Zunächst muss man in Kauf nehmen: Wenn man das Böse bereits vor dem Sündenfall im Paradies annimmt, dann hat Gott das Böse erschaffen und damit wäre er nicht die Liebe. Die Liebe hat keine Ahnung vom Bösen. Zudem hätte man so elegant das Böse und die Sünde im Menschen Gott in die Schuhe geschoben. All …
Askese üben, um Mensch zu sein
Die Askese hat einen schlechten Ruf. Viele meinen, es handelt sich bei ihr nur um etwas Verkehrtes, Unnatürliches, Beleidigendes. Man siedelt sie in der Religion an, als vergiftete Gesinnung des Priesters oder allzu fanatisch Frommer, besonders während der Fastenzeit vor dem Osterfest, welche die lebendige Natur herabsetzen, um die eigene Existenz zu bestätigen. Dieser Widerstand …
Hat Gott „Absichten“?
Ein chinesisches Weisheitswort sagt, je weniger Absichten jemand habe, desto mächtiger sei er. Das Menschenbild ist aber schon seit langer Zeit auf der Welt ein anderes: der Mensch muss voll von Absichten sein, ist nur erfolgreich, wenn er ohne Rücksicht seine Ziele verfolgt. Ein solcher Mensch glaubt, vollkommen zu sein, wenn alles, was er tut, …
Was bei Entmutigung helfen kann
Unsere Gefühle haben wir vom Schöpfer nicht allein zum Spaß, erst recht nicht zur Pein erhalten. Natürlich wollen wir das Glück (was immer man darunter verstehen will) optimieren und Schmerz sowie Leid minimieren. Gerade heute will man den Menschen nichts mehr zumuten, damit möglichst wenig Eigenverantwortung entsteht, die ein verzerrtes Bild von Freiheit angreifen würde. …
Was ist Geduld?
Sie ist eine Tugend und um dies zu verstehen, muss man beim großen Geduldigen ansetzen, nämlich Gott. Er ist deshalb der Herr der Geduld, weil er der Allmächtige und Liebende ist. Man erkennt es besonders daran, in dem wir fragen, warum Gott überhaupt etwas geschaffen hat. Wir Menschen können auf Erden darauf nicht antworten, denn …
Die Frau als Hilfe des Mannes
Biblische Bezüge zeigen auf, dass der Mann christologische Eigenschaften Gottes ausdrückt, die Frau pneumatische, d.h. den Hl. Geist repräsentiert. Die Frau wird von Gott als Hilfe für den Mann aus dessen Rippe (Seite) gebaut. Ihr muss Gott das Leben mittels seinem Odem nicht mehr einhauchen, denn sie ist bereits aus Leben geschaffen und Ausdruck des …
Zur Weihnacht ein Ja zu sich selbst
Wenn jemand fragt, wie man im sittlichen Leben vorankommen kann, wo man anfangen soll, dann ist die Antwort: Wo du willst. Im Berufsleben, in der Familie, der Freundschaft, wo man ein Versagen feststellt, Erfordernisse erkennt. Es kommt darauf an, dass man es ehrlich meint und irgendwo entschlossen zugreift. Die Voraussetzung jedes sittlichen Strebens ist jedoch …
Die himmlische und irdische Geburt des Herrn
Gottes Sohn, Jesus Christus, ist das Wort und der menschgewordene Erlöser. Zwischen der ewigen Existenz des Wortes Gottes und seinem zeitlichen Erscheinen ist zu unterscheiden. Hier die himmlische Geburt aus dem ewigen Vater, dort seine irdische Geburt aus einer Mutter. Mit einigen Fragen und deren Antworten kann man vielleicht diesem göttlichen Geheimnis näher kommen. Wann …
Christentum: die Erlösung der Zeit
Im paradiesischen Zustand war der Mensch nackt und er schämte sich nicht. Der paradiesische Zustand war zeitlos, die Nacktheit des noch nicht vom Tod bedrohten Menschen ließ keine Verschleißsymbolik einer Kleidung zu. Die Ewigkeit als ständige Gegenwart hat alle Erkenntnis und Wahrheit in sich vereint und offenbart, auch die Selbsterkenntnis des Menschen, der weiß, wer …