Zunächst muss man in Kauf nehmen: Wenn man das Böse bereits vor dem Sündenfall im Paradies annimmt, dann hat Gott das Böse erschaffen und damit wäre er nicht die Liebe. Die Liebe hat keine Ahnung vom Bösen. Zudem hätte man so elegant das Böse und die Sünde im Menschen Gott in die Schuhe geschoben. All …
Was bei Entmutigung helfen kann
Unsere Gefühle haben wir vom Schöpfer nicht allein zum Spaß, erst recht nicht zur Pein erhalten. Natürlich wollen wir das Glück (was immer man darunter verstehen will) optimieren und Schmerz sowie Leid minimieren. Gerade heute will man den Menschen nichts mehr zumuten, damit möglichst wenig Eigenverantwortung entsteht, die ein verzerrtes Bild von Freiheit angreifen würde. …
Die himmlische und irdische Geburt des Herrn
Gottes Sohn, Jesus Christus, ist das Wort und der menschgewordene Erlöser. Zwischen der ewigen Existenz des Wortes Gottes und seinem zeitlichen Erscheinen ist zu unterscheiden. Hier die himmlische Geburt aus dem ewigen Vater, dort seine irdische Geburt aus einer Mutter. Mit einigen Fragen und deren Antworten kann man vielleicht diesem göttlichen Geheimnis näher kommen. Wann …
Christentum: die Erlösung der Zeit
Im paradiesischen Zustand war der Mensch nackt und er schämte sich nicht. Der paradiesische Zustand war zeitlos, die Nacktheit des noch nicht vom Tod bedrohten Menschen ließ keine Verschleißsymbolik einer Kleidung zu. Die Ewigkeit als ständige Gegenwart hat alle Erkenntnis und Wahrheit in sich vereint und offenbart, auch die Selbsterkenntnis des Menschen, der weiß, wer …
Hl. Franz von Sales: von der rechten Zeit
"Die Zeit, Gott zu suchen, ist unser Leben. Die Zeit, ihn zu finden, ist der Tod. Die Zeit, ihn zu besitzen, ist die Ewigkeit." S.D.G.
Melchisedek
Man trifft den Namen Melchisedek erstmals in Gen 14:18-20, an, wobei diese Szene inhaltlich mit dem übrigen Text nichts zu tun hat. Es ist dabei kein ungewöhnlicher Name. In Jos 10:1 wird ein „Adoni-Zedek“ als König von Jerusalem erwähnt. Übersetzt heißt Melchisedek „Der König von der Gerechtigkeit“ oder „Mein König ist Gerechtigkeit“. Auf die Gottheit …
Gott schauen – Gott erkennen
Sobald der Mensch sein Erkennen seinem von Gott gegebenen SEIN hinzufügt, gibt er sich etwas Eigenes hinzu. Das tat er am Baum der Erkenntnis. Hätte er Gott vertraut, bereits sehr gut zu sein, und Gehorsam gewesen, dann wäre auch des Menschen Wille bereits erlöst gewesen. Wenn der Mensch meint, dass Frucht und Kern der Seligkeit …
Selbstvorwürfe
Selbstvorwürfe. Böse sein und Bosheit, schlechte Charakterzüge, dies falsch gemacht, jenen beleidigt, gestritten und die Liebe durch seinen Hochmut verletzt. Die hohen Ansprüche aus der Bergpredigt Jesu. Sünden, schlimme Sünden. Sie auflisten, in der Beichte Gott aufzählen, bereuen, wiedergutmachen wollen, der feste Vorsatz sich zu bessern und dann mit der Mathematik Gottes rechnen. Sie kennt …
Die Erkenntnis im griechischen Göttermythos und der Bibel
Auf dem Gemälde von Tizian im Titelbild wird der griechische Göttermythos dargestellt, das den Jäger Aktaion zeigt, wie er die Göttin Diana nackt beim Bad zusieht und dafür später von ihr in einen Hirsch verwandelt von seinen eigenen Hunden zerrissen wird. Im antiken Griechenland werden ontische und philosophische Gedanken oft in Göttermythen übertragen und weitergegeben. …
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Yoga: Das Wagenlenkergleichnis
In der Kaṭha-Upaniṣhad, einem vedischen Text aus Indien, der explizit vom Yoga handelt, wird die menschliche Existenz mit einem Wagen verglichen, der von fünf Pferden gezogen wird. Dabei ist der Wagenbesitzer das menschliche Selbst (ātmā), die individuelle, göttliche Seele. Der Wagen entspricht dem Körper (deha), die fünf Pferde entsprechen den fünf Sinnesorganen (indriya). Der Wagenlenker …