Jesus Christus hat uns zur Freiheit ge- und berufen, jener Mensch zu sein, zu dem ER uns geschaffen. Es ist keine Freiheit von, denn das setzt eine Gebundenheit voraus, es ist eine Freiheit für, das setzt eine angenommene Erlösung voraus. Wer diese Freiheit annimmt, wird nicht ins Leere entlassen, sondern in die Wahrheit. Was bedeutet das?
Jene Menschen, denen du wichtig bist, haben sich wahrhaftig für dich entschieden und bleiben treu. Du kannst dich so annehmen, wie du bist, in Wahrheit, mit all den Schwächen und die Freude über deine Stärken, mit deiner Geschichte im Leben. In dieser Freiheit liegt Versöhnung. In dieser Freiheit kann das Gewissen nicht mehr nur schlecht sein, sondern darin liegt eine Leitung zum Guten. Dieses Gute ist die Liebe. In Gott eine Liebe, die einen mit all seinen Schwächen liebt, mit den bösen Taten und Worten, bedingungslos, weil in ihr auch die Kraft zur Umkehr liegt.
Der Preis der Freiheit ist, seine Haltung ungeliebt zu sein, von anderen, von Gott, aufgeben zu müssen. Des Menschen Würde und Wert misst sich nicht am Grad der Liebe durch Andere oder seiner selbst, sondern gewollt zu sein – von Gott. Daraus kann der Mensch ableiten, was es bedeutet, etwas zu wollen mit seinem Willen: Das Gute zu wollen, weil der Wille vom Ursprung her aus der Liebe stammt. Wahrhaft frei zu sein heißt, sich und andere zunächst lieben zu wollen.
Daraus ergibt sich auch die Erkenntnis, wo diese Freiheit eingeschränkt wird: Dort, wo Liebe nicht ihrem Wesen nach weitergeschenkt wird, sondern für sich behalten, benützt. Dort, wo Liebe gehandelt wird, vorenthalten, nur als Belohnung vergeben. Das zu wollen ergibt sich zwar aus der menschlichen Schwäche, doch die Erlösung will daraus befreien.
S.D.G.