Das Brot des Lebens in der Hl. Eucharistie

Gründonnerstag – Tag des Herrenmahls, der Einsetzung der Hl. Eucharistie:

Jesus sprach zu ihnen: »Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nicht mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten. Doch ich sagte es euch: Ihr habt mich zwar gesehen, glaubt aber nicht. Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und den, der zu mir kommt, werde ich nimmermehr von mir wegstoßen; denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist«, und sie sagten: »Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt er nun: Ich bin vom Himmel herabgekommen?« Jesus antwortete ihnen: »Murrt nicht untereinander! Niemand kann zu mir kommen, wenn ihn der Vater, der mich sandte, nicht zieht; ich aber werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn einer von diesem Brote ißt, wird er leben in Ewigkeit, und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.« Da stritten die Juden untereinander und sagten: »Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?«  Jesus aber sprach zu ihnen: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr nicht Leben in euch. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Denn mein Fleisch ist eine wahre Speise, und mein Blut ist ein wahrer Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.

Viele nun von seinen Jüngern, die es hörten, sagten: »Hart ist die Rede, wer kann sie hören?« Jesus wußte bei sich, daß seine Jünger darüber murrten, und sprach zu ihnen: »Daran nehmt ihr Anstoß? Wenn ihr nun den Menschensohn dahin aufsteigen seht, wo er vordem war? Der Geist ist es, der Leben schafft, das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben.

Da sprach Jesus zu den Zwölfen: »Wollt nicht auch ihr weggehen?« Simon Petrus antwortete ihm: »Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens! Wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist.« (Joh 6:35-38, 41-43, 51-54, 60-63, 67-69)

Ging es zuerst um das Brot des Lebens, welches zu essen der Glaube ist, lehrt Jesus nun immer eindringlicher den Jüngern, dass er selbst, sein lebendiges Sein, seine Bereitschaft, seine Innerlichkeit zum und im Vater, seine Liebe die lebensspendende Speise ist. Nicht etwa eine abstrakte Philosophie oder eine Lehre in einem Buch, sondern sein Fleisch und sein Blut, sein ganzer Leib. Die Feinfühligkeit der Juden für den einen Gott sagte ihnen, wie ungeheuerlich diese Behauptung ist. Deshalb setzen sie ihn herab: „Der ist doch nur Josephs Sohn aus Nazareth“. So tun es auch heute viele Menschen mit dem Herrn.

Aber der Herr sagt ihnen, dass sie sich abseits halten vom gegenwärtigen Geschehen und dass sie nicht den Zusammenhang sehen, nicht verstehen, weil sie nicht zu ihm kommen, hingezogen vom Vater. Im Jetzt belehrt Gott jeden, der belehrt sein will und die Willigen werden verstehen und zu ihm kommen.

Und so wird der Gedanke für die Jünger und Juden zum Unerhörten: Jesus fordert auf, sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken! Das ist das Brot vom Himmel! Die Juden wussten vom alltäglichen Opfer und dem Opfermahl, konnten nur daran denken und nun versteht man ihre Abscheu. Jesus aber mildert seine Aussage nicht, er löst sie nicht in einem Gleichnis auf, sondern verschärft sie noch: Wer ihn nicht wahrhaftig isst und wahrhaftig trinkt, der hat das ewige Leben nicht, aber nur so bleibt er in ihnen und sie in ihm.

Die Pharisäer damals und manche Christen heute werden dasselbe meinen: Hier steht ein völlig überspannter Jesus vor mir, der eine Ungeheuerlichkeit ausspricht und mit dem ich leicht fertig werden kann. Jesus spricht uns genauso an: „Daran ärgert ihr euch?“ Er fragt uns, ob wir lernen oder verurteilen wollen, ob wir den Anfang des nur für Gott möglichen wollen oder ob wir nur von uns her über diesen Anfang urteilen wollen.

Jesu Wort vom Fleisch sollten die Juden damals nicht von ihren fleischlichen Gedanken des Opfers her verstehen, welches sie täglich sahen, sondern an einen Punkt gelangen, wo sie verstehen können und nicht verurteilen. Doch wenn seine Worte Geist und Leben sind, dann sind sie nicht Gleichnis, sondern konkret so gemeint, aber im Geiste aus der Grobheit des täglichen Lebens des Opfers herausgegriffen und hineinverstanden in den Bereich des Geheimnisses, in dem Gott nichts unmöglich ist.

Wer von uns würde heute nach den Worten Jesu auch von ihm weggehen? Und wieviele Christen tun es, indem sie die hl. Eucharistie unverstanden ablehnen? Und wenn jemand diese Worte nicht verstehen kann, so soll und kann man dem Herrn wenigstens glauben. An ihm festhalten und offenlassen, wohin er uns auch führt. Ahnen, dass hinter seinen Worten göttliche Tiefe wohnt. Vertrauen darauf, dass der Herr unserem Zweifel oder Nichtverstehen immer mit Liebe begegnen wird, weil wir dennoch bei ihm bleiben, wie Petrus es ausdrückt.
Wer seine Worte nicht verstehen will und auch nicht an ihn glauben, den würde der Herr auch heute gehen lassen, weil seine Liebe niemanden zwingt.

 

der emmauspilger

S.D.G.

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